Im März 2021 erhielt ich den Auftrag, den frisch verlegten, sehr hochwertigen Bodenbelag einer Zahnarztpraxis in Sachsen zu dokumentieren. Der erste Anruf der Herstellerfirma, welche in Nordrhein-Westfalen ihren Sitz hat, ließ mich kurz grübeln, denn der Ort meines Engagements sollte mich in eine etwas weniger große Gemeinde Sachsen führen, genauer gesagt nach Wilthen. Ich durfte selbst vor einigen Jahre für eine kurze Zeit in Wilthen wohnen und kenne jene sympathische Gemeinde nahe der Berge, aus welcher der berühmte Kräuterbrand stammt sehr gut. Der Kontakt zur Zahnärztin funktionierte bestens und ein Termin für die Aufnahmen außerhalb der Öffnungszeiten der Zahnarztpraxis war schnell und zeitnah gefunden. Meinen Auftraggebern war es wichtig, den medizinisch-technischen Aspekt in den Vordergrund zu stellen, Dekorationen sollten vermieden werden. Die Zielstellung war klar formuliert: Clean und modern soll sie aussehen. Einschränkend bedachte man schon zu Beginn in einer E-Mail an mich, es seien relativ überschaubare Räumlichkeiten. Es ist für einen Fotografen nie ein Problem, große Häuser oder Räume gut zu fotografieren. Immobilienfotografie und Architekturfotografie in kleinen Räumen stellt aber besondere Anforderungen, so sind die Randverzerrungen dann schnell ein Problem, wenn kein Tilt-Shift-Objektiv zum Einsatz kommt. Dank meines Canon 17 mm TS-E war es aber möglich, aus geringer Höhe (der Fußboden stand ja im Fokus) viele hochwertige Interior-Fotografien anzufertigen, die die Räume der Praxis mit Behandlungszimmer und Röntgenapparat sowie Wartebereich für Patienten in aufgeräumter, cleaner sowie ästhetischer Weise wieder zu geben. Qualität ist immer eine Summe aus allen Teilen, ich war sehr erfreut, dass der verlegende Tischlermeister auf die Ausrichtung des Fußbodenbelags geachtet hatte, die Immobilienaufnahmen sind so räumlich besser darstellbar. Die moderne technische Einrichtung und das helle Ambiente der Praxis als solches rundeten das Interieur ab. Am darauffolgenden Tag übergab ich meine Aufnahmen digital an meinen Kunden. Eine Antwort kam kurz darauf per E-Mail: “Endlich haben wir unseren Fotografen für unsere Referenz gefunden – und das sind Sie.“ Es sind diese Tage, die mein Herz höherschlagen lassen und mich mit einem gewissen Stolz erfüllen, denn nach der Durchsicht aller Fotos erhielt ich ein weiteres, sehr positives Feedback: „Sie haben das Beste aus dem Projekt herausgeholt, wir wissen, dass es dort kaum mögliche Perspektiven vorfinden können. Das Projekt ist zu klein um ihre Leistung zu entfalten. Wir hören uns wieder zum nächsten Projekt.“ Ich freue mich nun umso mehr auf meinen nächsten Zahnarztbesuch und natürlich auf viele weitere neue Projekte auch in vielleicht kleineren Gemeinden Sachsens und Mitteldeutschlands, die – wie man sieht – sich in keiner Form verstecken brauchen.

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